Geschlechtliche Vielfalt – Begleitung von intergeschlechtlich Geborenen und trans* Kindern bis zur Pubertät

Einladung zum zweigeteilten Fachtag per Zoom:

Sehr geehrte Kolleg*innen, Netzwerkpartner*innen und interessierte Mitarbeiter*innen diverser Einrichtungen und Institutionen,

mit großer Freude und Neugier laden die AIDS-Hilfe Kassel und das AKGG-Beratungszentrum zu Information und Austausch ein.

Am Donnerstag, 15. September von 15:00 bis ca. 18:00 Uhr AKGG Beratungszentrum

Nicht alle Menschen kommen als Junge oder Mädchen zur Welt. Manche Kinder werden mit Variationen der Geschlechtsmerkmale geboren. Diese Körper sind weitere, gesunde Variationen menschlicher Geschlechter. Sowohl Ärzt*innen, Hebammen, medizinisches Personal und auch Erzieher*innen und Lehrer*innen können (erste) Kontaktpersonen intergeschlechtlicher Kinder sein. Mit unserem Input wollen wir Unsicherheiten abbauen, und Informationen über Intergeschlechtlichkeit geben und unser Beratungsangebot für Eltern intergeschlechtlich geborener Kinder vorstellen.

Am Freitag, 16. September von 15:00 bis ca. 18:00 Uhr AIDS-Hilfe Kassel e.V.

Trans* und nichtbinäre Kinder und Jugendliche benötigen besondere Unterstützung. Deswegen möchten wir Strategien für eine gute Begleitung von trans* Kindern und Jugendlichen erarbeiten. Im ersten Teil werden wir uns mit der sozialpädagogischen Begleitung, von trans* und nichtbinären Kindern und Jugendlichen beschäftigen, z.B. im Kontext von KiTa und Jugendzentren.

Wie kann geschlechtlicher Vielfalt wertschätzend begegnet werden? Warum ist es wichtig, eigene binär- und cisgeschlechtliche Annahmen zu reflektieren? Und wie können trans und nichtbinäre Kinder und Jugendliche gestärkt werden?

Wie sieht es in der medizinischen Begleitung aus? Diesem Themenbereich werden wir uns im 2. Teil widmen. Die Teilnehmenden werden erfahren, wann eine Vorstellung in der Endokrinologie sinnvoll ist und welche hormonmedizinischen Möglichkeiten es gibt, trans* und nichtbinäre Jugendliche zu unterstützen, von Pubertätsblockern bis zu geschlechtsangleichenden Hormontherapien. Außerdem wollen wir darüber reden, was im ärztlichen medizinischen Setting wichtig ist, wenn mit trans* Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird. Wir möchten Fachpersonal dazu ermutigen, trans und nichtbinäre Kinder auf ihrem Weg gut zu begleiten.

Am 15. September von 15:00 bis ca. 18:00 Uhr

Programm:

15:00 – 15:15 Ankommen und Begrüßung durch das AKGG-Beratungszentrum

15:15 – 16:15 Fachvortrag mit anschließender Diskussion/Fragen: „Was ist Intergeschlechtlichkeit – niedrigschwellige Informationen“ durch Dr. med. M. Hulverscheidt

16:15 – 17:15 Fachvortrag mit anschließender Diskussion/Fragen: „Bedarfe intergeschlechtlicher Kinder und ihrer Eltern“ durch Ursula Rosen (Verein intergeschlechtlicher Menschen e.V.)

17.15 – 17.30 Vorstellung „Beratungsangebot für Eltern intergeschlechtlich geborener Kinder“ durch Lilli Fromm

17:30 – 18:00 Gelegenheit für weitere Fragen und Verabschiedung

Am 16. September von 15:00 bis ca. 18:00 Uhr

Programm:

15:00 – 15:15 Ankommen und Begrüßung durch die AIDS-Hilfe Kassel

15:15 – 16:15 Fachvortrag mit anschließender Diskussion/Fragen: „Pädagogische Begleitung von trans und nichtbinären 
Kindern und Jugendlichen“ mit Ivo Boenig, trans*_queere_r Aktivist_in und Sozialarbeiter_in, promoviert momentan zu Lebensgeschichten und Gesundheitsentwürfen von trans* und nichtbinären Personen

16:15 – 17:15 „Medizinische Begleitung von trans* und nicht-binären Kindern und Jugendlichen – Gesundheitsversorgung und hormonmedizinische Möglichkeiten“ mit Dr. med. Chris Reinert, Fachärzt*in für Kinder- und Jugendmedizin

17:15 – 18:00 Gelegenheit für weitere Fragen und Verabschiedung

Anmeldung bitte bis zum 09.09.2022

Für den 15.09.2022 unter

Für den 16.09.2022 unter

transMedienWatch


Gemeinsam mit 160+ anderen Organisationen unterstützen wir die #transMedienWatch-Petition. Helft ihr mit 7.500 Unterschriften zu erreichen? Jetzt "gegen trans*feindliche Berichterstattung, für einen respektvollen & sachlichen Umgang" unterschreiben: innn.it/transMedienWatch!

Neues T*räumchen-Angebot: Come-Together-Treff - für junge Queers, ihre Freund*innen und An- und Zugehörige

Es ist so weit – unser Come-Together-Treff: für junge Queers, ihre Freund*innen und An- und Zugehörige – findet statt.

Ihr seid herzlich willkommen. Wichtig ist jedoch Sensibilität für queere Themen mitzubringen, denn der Treff soll ein Ort der Begegnung und des Austauschs werden.

Wann? - Jeden zweiten Dienstag im Zwei-Monats-Rhythmus

Wo? - Aidshilfe Kassel, Motzstraße 1, 34117 Kassel

Um wie viel Uhr? - Von 18 bis 20 Uhr

Anmeldungen bitte über oder

T*räumchens Statement zu den queerfeindlichen Taten der Documenta 15

T*räumchen ist ein Projekt, dass sich auch stark einsetzt, junge trans, inter* und nicht-binäre Personen in ihrer Identität zu stärken bzw. zu empowern.

Vor allem daher war unsere Seite stets als Safe Space gedacht, um einen Abstand von Alltagsdiskriminierung zu schaffen und euren Facebook-Feed mit positiven Nachrichten zu füllen.

Doch angesichts der jüngsten Ereignisse – Oslo, das Verlieren von LGBTQIA+- und Frauenrechten auf globaler Ebene und nicht zuletzt der Abbruch des Party Office Programms auf der Documenta zeigen, dass es an der Zeit ist nun mehr ein Statement zu setzen.

Während sich viele Menschen für unsere Rechte einsetzen, gibt es einen Teil, der sehr laut agiert und Queerfeindlichkeit wieder salonfähig machen möchte. Außerdem möchten sie unsere Existenz wieder unsichtbar sowie all die Errungenschaften der letzten Jahre zunichte machen. Mit ihrem Hass wollen sie uns einschüchtern.

Wir müssen daher unsere Stimme erheben und gemeinsam mit unseren Supporter*innen, zeigen dass Queerfeindlichkeit, Misogynie, Rassismus und Antisemitismus keinen Platz in einer modernen und sozialen Gesellschaft haben. Es wird an der Zeit noch näher zusammenzurücken und einander aufzurichten.

Daher: Zeigt Queere und andere Formen der Gewalt an, wenn ihr trans, inter* und nicht-binäre Personen unterstützen möchtet, setzt gerne eure Pronomen in euer Profil, sprecht eure Bekannten und Freunde darauf an, wenn sie sich queerfeindlich, rassistisch, misogyn oder antisemtisch äußern.

Wir brauchen unsere Allies und ebenso einander, denn all das betrifft nicht nur die genannten Personenkreise: Dies ist eine Angelegenheit, die uns alle angeht! Denn der Angriff auf Menschenrechte, ist auch ein Angriff auf unsere demokratischen Werte. Es ist ein Backlash in alte und konservative Rollenbilder.

Genau dies darf nicht passieren – es gibt gender nonkonforme Menschen, trans, inter*, nicht-binäre, BIPoC, jüdische und mehrgewichtige Personen. Unsere Gesellschaft ist vielfältig. Und genau dafür treten wir ein.

Gegen trans*feindliche Berichterstattung, für einen respektvollen und sachlichen Umgang miteinander

Den vollständigen Petitionstext und die Möglichkeit, zu unterschreiben, gibt es hier: innn.it/transmedienwatch

Auszüge aus dem Petitionstext findet ihr hier:

“Mit Besorgnis nehmen wir – Trans*-Organisationen und Unterstützer*innen – problematische Tendenzen in der aktuellen Berichterstattung wahr: Zunehmend werden Medienbeiträge veröffentlicht, in denen von „Trans* als Trend“, von angeblich unsicheren Frauenschutzräumen, von einer sogenannten “Trans*-Ideologie“ oder von „Mädchen, die keine Mädchen sein wollen” die Rede ist. Diese Berichterstattungen gehen soweit, die Existenz von trans* Personen zur Debatte oder sogar in Frage zu stellen. Sie schüren Ängste und Hass gegenüber trans* Personen, ihrer rechtlichen Anerkennung und gesellschaftlichen Gleichstellung, indem diese als "gefährlich" für die Mehrheitsbevölkerung dargestellt werden. Gleichzeitig erfahren trans* Personen überproportional viel physische und psychische Gewalt.

Journalist*innen und Medien kommt eine besondere Verantwortung zu. Sie sind dem Pressekodex verpflichtet, und unterliegen der journalistischen Sorgfaltspflicht. Sie tragen zudem einen wichtigen Teil zur öffentlichen Meinungsbildung bei. Wir schätzen wert und nehmen als positiv wahr, dass einerseits immer mehr Journalist*innen ihre Kenntnisse zu Trans*-Themen ausbauen und Selbstvertretungen für Hintergrundgespräche, Interviews oder als Kommentator*innen anfragen. Doch zunehmend wird in Beiträgen ein verzerrtes und lückenhaftes Bild der vielfältigen Lebensrealitäten von trans* Menschen vermittelt, indem Bilder und Begrifflichkeiten von trans*feindlichen Bewegungen aufgegriffen werden. In der Darstellung von trans* Personen und auf trans* bezogene Themen mangelt es häufig an sorgfältiger Recherche und einer nuancierten Betrachtung der Diskriminierungen, mit denen trans* Personen konfrontiert sind. Unerwähnt bleibt z. B. die rechtlich, finanziell und sozial immer noch prekäre Lage von vielen trans* Menschen und ihre anhaltende [Psycho-]Pathologisierung. Wo es eine sachliche Auseinandersetzung und Aufklärung im Sinne einer demokratischen Gesellschaft und gleichgestellten Teilhabe bräuchte, tragen unkritisch übernommene Darstellungen zur Trans*feindlichkeit bei. Belegt ist, dass die Qualität der Berichterstattung zu Trans*-Themen die mediale Öffentlichkeit beeinflusst [Quelle: thehill.com].

Meinungsfreiheit ist ebenso wie die Würde des Menschen höchstes Gut für eine demokratische Gesellschaft. Sie umfasst allerdings nicht nachprüfbar unwahre Tatsachenbehauptungen und sie endet mit der Verletzung der Menschenwürde. Genau hier setzt die Verantwortung der Medien für eine tatsachenbasierte und menschenwürdige Berichterstattung ein. Deswegen appellieren wir an Medien, abwertende Meinungsäußerungen nicht unhinterfragt zu übernehmen. [...]

Wir wollen trans*feindlicher Berichterstattung in Deutschland etwas entgegensetzen:

1. Wir fordern Einordnung und Ausgewogenheit.

2. Wir fordern eine respektvolle und menschenwürdige Berichterstattung, die Diskriminierung entgegenwirkt.

3. Wir fordern die Abbildung des aktuellen wissenschaftlichen Standes.

4. Wir fordern sachlich und fundierte Berichterstattung.

5. Wir fordern, dass Trans*- Selbstorganisationen verstärkt als kompetente Ansprechstellen genutzt werden.

6. Wir fordern, auch in den Medien Trans*feindlichkeit als Problem für eine demokratische Gesellschaft zu benennen.” [...]